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Jakob Friesen
Jakob Friesen
SEO-Experte

Optimierung für Bild- und visuelle Suche – Strategien für mehr Sichtbarkeit

Einleitung

Die Art und Weise, wie Menschen im Internet suchen, verändert sich ständig. Immer öfter steht dabei nicht mehr der Text im Mittelpunkt, sondern das Bild. Visuelle Suche nutzt Fotos, Screenshots oder Kamerabilder als Ausgangspunkt, um passende Informationen, Produkte oder Orte zu finden. Dienste wie Google Lens, Pinterest Lens oder die visuelle Suche von Bing erkennen Objekte auf Bildern und verknüpfen sie mit relevanten Ergebnissen.

Gerade auf Smartphones wird diese Form der Suche immer beliebter: Einfach die Kamera auf ein Produkt richten und innerhalb kurzer Zeit liefert die Suchmaschine Details, Preise oder ähnliche Artikel. Möglich wird das durch die Fortschritte bei der künstlichen Intelligenz und der Bilderkennung. Vor allem im Onlinehandel oder bei der Planung von Reisen spielt die visuelle Suche eine immer größere Rolle. Wer gefunden werden will, muss deshalb seine Bilder heutzutage genauso ernst nehmen wie Texte.

Die Funktionsweise der Bild- und visuellen Suche

Damit Bilder in Suchmaschinen gefunden werden können, braucht es mehr als nur eine schöne Optik. Hinter der visuellen Suche stecken komplexe Technologien, die Motive erkennen, Inhalte zuordnen und passende Ergebnisse liefern.

Wie funktioniert die Bildsuche?

Die klassische Bildsuche bei Suchmaschinen wie Google basiert vor allem auf Keywords und der Bildindizierung. Die Suchmaschinen durchsuchen dabei den Dateinamen, den Alt-Text, die Bildunterschrift und den umgebenden Text. Diese Informationen helfen dabei, den Bildinhalt thematisch einzuordnen.

Ergänzt wird das durch Machine Learning. Künstliche Intelligenz erkennt Muster, Formen und Farben in Bildern und vergleicht sie mit bestehenden Daten. So können auch Bilder ohne klare Beschriftung einer Kategorie oder Suchanfrage zugeordnet werden. Je mehr Kontext ein Bild durch Metadaten oder Position im Inhalt liefert, desto besser kann es in der Suche platziert werden.

Visuelle Suche und Objektidentifikation

Die visuelle Suche geht noch einen Schritt weiter als die klassische Bildersuche. Hier werden nicht nur Bilder gefunden, sondern die Inhalte aktiv erkannt und interpretiert. Das bekannteste Beispiel ist Google Lens. Der Dienst wurde bereits im Jahr 2017 eingeführt und kann über die Google-App, die Kamera-App vieler Android-Geräte oder den Chrome-Browser verwendet werden.

Google Lens analysiert ein Bild und erkennt darin konkrete Objekte wie Produkte, Pflanzen, Tiere, Sehenswürdigkeiten oder Textpassagen. Wird die Cam beispielsweise auf ein Paar Schuhe gehalten, liefert Lens passende Shops und Modelle. Bei Ausrichtung der Kamera auf ein bekanntes Gebäude erscheinen Informationen zur Geschichte oder den Öffnungszeiten.

Die Technologie dahinter basiert auf KI und neuronalen Netzwerken, die visuelle Daten mit bestehenden Informationen abgleichen. Der Nutzer muss dabei nichts mehr eintippen, sondern das Bild selbst wird zur Suchanfrage.

Visuelle Suche und Objektidentifikation

Algorithmen und Faktoren

Damit ein Bild in der visuellen Suche tatsächlich gefunden wird, analysieren Suchmaschinen eine Vielzahl an unterschiedlichen Faktoren. Immer noch eine zentrale Rolle spielen dabei Bildmetadaten wie der Dateiname, der Alt-Text und strukturierte Daten. Sie helfen der Suchmaschine, das Motiv zu verstehen. Wichtig ist aber auch der Kontext. Wenn ein Bild in einem Artikel über Laufschuhe platziert ist, wird es bei entsprechenden Suchanfragen eher angezeigt als dasselbe Bild ohne Zusammenhang.

Auch die Nutzerintention fließt mit ein. Dabei geht es darum, ob jemand gerade ein Produkt kaufen, Informationen suchen oder einfach nur stöbern will. Algorithmen erkennen diese Absicht anhand von Suchverhalten und passen die Bildauswahl entsprechend an.

Ein Beispiel: Wer mit Google Lens ein Bild von einer Zimmerpflanze scannt, bekommt nicht nur den Namen der Pflanze, sondern je nach Situation auch Pflegehinweise, Shops oder Deko-Ideen angezeigt. Die Kombination aus technischen Signalen und menschlichem Suchverhalten macht die visuelle Suche so treffsicher.

Vorteile der Optimierung für die visuelle Suche

Wer Bilder gezielt für Suchmaschinen und visuelle Tools optimiert, profitiert mehrfach. Denn neben besserer Sichtbarkeit in der Bildsuche lassen sich so auch neue Besuchergruppen erschließen. Gerade im Onlinehandel kann das gegenüber den Mitbewerbern einen großen Unterschied machen.

  • Erweiterte Reichweite und Sichtbarkeit: Bilder, die korrekt eingebunden und beschrieben sind, werden von Suchmaschinen besser erkannt und indexiert. Das erhöht die Chance, bei bildbasierten Suchanfragen aufzutauchen, auch ohne einen klassischen Textbezug. So entsteht auf einfache Art und Weise zusätzliche Präsenz in den Suchergebnissen.
  • Steigerung der Traffic-Quellen: Bildersuchen können eine wertvolle Quelle für Webseiten-Besucher sein. Das gilt besonders bei Produkten, Reiseangeboten oder Rezepten. Wer dort präsent ist, lenkt gezielt Interessenten auf die eigene Seite.
  • Förderung von E-Commerce-Verkäufen: Visuelle Suchergebnisse führen oft direkt zu Produkten. Die Nutzer entdecken Artikel oftmals über Bilder, noch bevor sie gezielt danach gesucht haben. Das kann Impulskäufe fördern und neue Zielgruppen ansprechen.
  • Verbesserte Nutzererfahrung: Gut optimierte Bilder helfen dabei, Inhalte schneller zu erfassen und Entscheidungen zu treffen. Besonders auf mobilen Geräten unterstützt das die Orientierung und verbessert die Usability.
  • Stärkere Markenpräsenz durch Bildsprache: Wiedererkennbare Bildstile, Farben oder Logos machen eine Marke auch visuell auffindbar. Wer konsistente, markentypische Bilder verwendet, schafft damit visuelle Anker. Das ist ähnlich wie bei einem Jingle oder einem bekannten Slogan. In der Bildsuche fällt so schneller auf, von wem das Angebot stammt.

Optimierungsstrategien für die Bildsuche

Die Wichtigkeit der Optimierung der Bildsuche ist also klar. Doch die entscheidende Frage ist: Was lässt sich konkret unternehmen, um Bilder besser auffindbar zu machen? Entscheidend sind dabei nicht nur die Bildqualität, sondern auch technische Feinheiten wie Ladezeiten, Dateinamen und Metadaten. Wer einige grundlegende Punkte beachtet, kann die Sichtbarkeit ganz ohne großen Aufwand deutlich steigern.

Optimierungsstrategie für die Bildsuche

Hochwertige, relevante Bilder verwenden

Google & Co. bevorzugen Bilder, die hochwertig und thematisch passend sind. Originalfotos wirken authentischer als generische Stockbilder und werden seltener doppelt verwendet. Wer eigene Bilder nutzt, hebt sich zudem von der Konkurrenz ab.

Wichtig ist eine gute Ausleuchtung, eine hohe Auflösung und ein professioneller Gesamteindruck. Unscharfe oder irrelevante Bilder wirken sich negativ auf die Sichtbarkeit aus.

Dateinamen für Bilder optimieren

Der Bildname sollte den Inhalt möglichst genau beschreiben. Statt kryptischer Bezeichnungen wie „IMG_0023.jpg“ sind sprechende Dateinamen wie „rote-sneakers-adidas.jpg“ sinnvoll.

Das hilft nicht nur Suchmaschinen beim Verstehen, sondern unterstützt auch die Indexierung. Keywords im Dateinamen leisten einen kleinen, aber spürbaren Beitrag zur Bild-SEO.

Alt-Text und Title-Tags einsetzen

Der Alt-Text dient als Beschreibung für Screenreader und wird angezeigt, wenn das Bild nicht geladen werden kann. Gleichzeitig ist er ein wichtiges SEO-Signal. Die Beschreibung sollte kurz, aber präzise sein, etwa: Rote Adidas-Sneaker auf Holzfußboden. Der Title-Tag erscheint beim Mouseover und kann zusätzliche Informationen liefern. Beide Felder sollten genutzt werden, um den Bildinhalt verständlich zu machen und dienen primär der Barrierefreiheit.

Wichtig: Alt-Text und Title-Tag sollten nicht mit Keywords überladen werden. Suchmaschinen erkennen unnatürlich wirkende Begriffslisten schnell als Spam. Statt besserer Rankings droht dann eine Abwertung. Auch für die Barrierefreiheit ist eine klare, menschlich lesbare Formulierung wichtig. Weniger ist hier oft mehr.

Optimierung der Bildgröße und Ladezeit

Große Bilddateien verlängern die Ladezeit und wirken sich negativ auf die Nutzererfahrung aus. Deshalb sollten Bilder vor dem Upload ohne sichtbaren Qualitätsverlust komprimiert werden. Die Möglichkeit dazu bieten Tools wie TinyPNG oder Squoosh.

Moderne Bildformate wie WebP oder AVIF liefern gute Qualität bei kleiner Dateigröße und werden bereits von den meisten gängigen Browsern unterstützt.

Strukturierte Daten (Schema Markup)

Mit Hilfe von strukturierten Daten lassen sich Bilder für Suchmaschinen zusätzlich kennzeichnen, unter anderem bei Produkten, Rezepten oder Veranstaltungen. Das Markup wird direkt im HTML eingebunden und gibt zusätzliche Informationen zum Bildinhalt.

So kann ein Produktbild beispielsweise mit Preis, Marke und Verfügbarkeit angereichert werden. Google erkennt diese Infos und stellt sie in den Suchergebnissen gezielt dar.

Ein Beispiel: Eine Rezeptseite zeigt ein Bild von einem frisch gebackenen Apfelkuchen. Das Bild wird mit strukturierten Daten versehen, die neben dem Titel auch Angaben wie „Zubereitungszeit: 60 Minuten“, „Bewertung: 4,8 Sterne“, „Portionen: 8“ und „Kategorie: Dessert“ enthalten. In den Suchergebnissen erscheint dann nicht nur das Bild, sondern auch ein Bewertungsbalken und Hinweise zur Dauer. Das erhöht die Klickrate und verbessert die Auffindbarkeit.

Einbettung von Bildern in relevante Inhalte

Bilder sollten immer im passenden inhaltlichen Umfeld stehen. Wenn der Text und die Überschriften rund um das Bild zum gleichen Thema gehören, erhöht das die Relevanz.

Suchmaschinen beziehen diese Signale bei der Bewertung mit ein. Ein Bild zu „Kaffeemühlen“ etwa entfaltet seine Wirkung nur, wenn auch der begleitende Text von Kaffeemühlen handelt.

Erstellung von Bilder-Sitemaps

Eine spezielle Bilder-Sitemap hilft Google dabei, alle eingebundenen Bilder einer Webseite zu erkennen und gezielt zu indexieren. Die Sitemap enthält Infos wie die Bild-URL, den Titel und eine optionale Beschreibung. Das ist besonders bei größeren Webseiten mit vielen Bildern sinnvoll, vor allem bei umfangreichen Online-Shops, Newsportalen oder Galerien.

Zur Erstellung kann eine bestehende XML-Sitemap erweitert oder eine eigene Bilder-Sitemap erstellt werden. Die fertige Datei wird auf dem Server hochgeladen (z. B. unter /sitemap-images.xml) und anschließend in der Google Search Console unter „Sitemaps“ eingereicht. Damit kann Google die Bilder gezielt crawlen und besser in den Suchergebnissen platzieren.

Optimierung für mobile Geräte

Bilder müssen auf Mobilgeräten nicht nur gut aussehen, sondern auch schnell geladen werden. Ein responsives Design sorgt dafür, dass sich Bilder automatisch an die Größe des Bildschirms anpassen. Allerdings wird dabei oft dennoch die große Originaldatei geladen und erst im Browser skaliert. Das kostet Ladezeit und Datenvolumen.

Um Bilder wirklich mobilfreundlich zu machen, sollten Größe, Auflösung und Format gezielt angepasst werden. Für Fotos reicht eine Bildbreite von 1920 Pixeln, bei einer Auflösung von 144 dpi. Komprimierte JPEGs mit 60 bis 70 Prozent Qualität bieten einen guten Kompromiss aus Dateigröße und Bildwirkung.

Tipp: Unnötige EXIF-Daten (zum Beispiel Kameratyp oder Standort) entfernen, IPTC-Daten wie Urheber und Beschreibung pflegen. Das unterstützt nicht nur die SEO, sondern schützt auch vor Urheberrechtsproblemen.

Optimierung für die visuelle Suche (Google Lens & Co.)

Im letzten Abschnitt ging es vor allem um allgemeine Optimierungsstrategien für die Bildsuche. Doch was muss konkret unternommen werden, damit Google Lens, Pinterest Lens und ähnliche visuelle Suchdienste die Bilder richtig interpretieren und interessierte Nutzer direkt zum passenden Content führen?

Hier zählen nicht nur technische Einstellungen, sondern vor allem die Art und Weise, wie ein Bild aufgebaut und mit der Marke verknüpft ist.

Produkte visuell auffindbar machen

Damit ein Produkt in der visuellen Suche erkannt wird, braucht es Bilder mit guter Ausleuchtung und deutlichem Kontrast. Unruhige Hintergründe oder Schatten erschweren den KI-Systemen die Erkennung.

Ideal sind mehrere Perspektiven, etwa Frontal-, Seiten- und Detailansichten. So lassen sich Form, Material und besondere Merkmale besser erfassen. Auch Nahaufnahmen von Texturen oder Logos helfen der Bildanalyse. Je klarer das Motiv, desto höher die Chance, dass es korrekt zugeordnet wird.

Nutzung von Branding

Markenbilder lassen sich besser identifizieren, wenn sie sichtbare Logos oder wiedererkennbare Designelemente enthalten. Ein eingeblendetes Label auf Kleidung oder das Branding auf der Verpackung macht es Google Lens einfacher, das Bild einer bestimmten Marke zuzuordnen.

Gleichzeitig stärkt das die Markenbekanntheit, denn wiederkehrende visuelle Elemente verankern sich schneller im Gedächtnis. Das gilt online genauso wie offline.

Visuelle Keywords berücksichtigen

Suchanfragen über visuelle Tools basieren in den meisten Fällen auf optischen Eigenschaften wie Farbe, Form, Stil oder Material. Wer Produkte zeigt, sollte deshalb diese Merkmale sowohl im Bild als auch im umgebenden Text klar machen.

Ein Sofa sollte nicht nur als „modern“ beschrieben sein, sondern zum Beispiel auch als „senfgelbes Ecksofa aus Samt“. Diese Begriffe helfen der Suchmaschine, das Bild und Suchintention zu verbinden und erhöhen die Chance massiv, dass das Produkt bei einer Lens-Suche auch tatsächlich angezeigt wird.

Testing und Analyse

Ob ein Bild wirklich funktioniert, zeigt sich erst im Test. Bei den meisten Diensten ist ein kostenloser Test möglich. Einfach ein Bild hochladen oder mit der Kamera einscannen und prüfen, wie es erkannt wird. Wird das Produkt korrekt benannt? Gibt es passende Suchvorschläge? So lässt sich gezielt nachbessern, zum Beispiel mit einer klareren Perspektive oder einer besseren Beleuchtung.

Ein Beispiel: Ein Online-Shop zeigt eine schwarze Handtasche vor einem dunklen Hintergrund. Im Test mit Google Lens wird das Bild nicht als Handtasche erkannt, sondern gar nicht zugeordnet. Nach dem Austausch des Hintergrunds durch eine helle Fläche und dem Hinzufügen einer Seitenansicht wird die Tasche als „Damentasche Leder schwarz“ erkannt, inklusive passender Produktempfehlungen. Kleine Änderungen können so eine große Wirkung haben.

Tools und Technologien für die Optimierung der Bildsuche

Nachdem wir in den letzten beiden Kapiteln in der Theorie alles über die Bildoptimierung gelernt haben, fehlt jetzt nur noch das passende Werkzeug für die Umsetzung in der Praxis. Bildgrößen anpassen, Alt-Texte pflegen oder strukturierte Daten einbauen: Für all das gibt es glücklicherweise praktische Helfer. Also, auf in den SEO-Baumarkt! Hier gibt es eine Auswahl nützlicher Tools für bessere Bild-Performance.

Tools

SEO-Tools für Bilder

Für die Bildkomprimierung ohne sichtbaren Qualitätsverlust sind TinyPNG und Squoosh zwei der beliebtesten Tools. TinyPNG reduziert die Dateigröße von JPEG- und PNG-Bildern automatisch und eignet sich ideal für kleinere Webprojekte, die schnell laden sollen. Squoosh bietet zusätzlich auch noch die Möglichkeit, moderne Formate wie WebP oder AVIF zu erzeugen und die Bildqualität und den Komprimierungsgrad individuell anzupassen.

Bei der inhaltlichen Optimierung helfen Plugins wie Yoast SEO oder Rank Math (für WordPress). Sie erinnern beim Upload daran, Alt-Texte zu vergeben, bewerten die Bildverwendung im Content und geben Tipps zur Verbesserung. Wird beispielsweise ein Beitrag ohne Alt-Text hochgeladen so weist Rank Math auf das fehlende Attribut hin und schlägt eine Beschreibung vor. Das verhindert unnötige SEO-Lücken im Alltag.

Analyse-Tools

Die Google Search Console zeigt, welche Bilder einer Webseite in der Google-Suche erscheinen, inklusive der genauen Klicks, Impressionen und Positionen. So lässt sich leicht erkennen, welche Motive gut performen und wo hingegen noch Optimierungspotenzial besteht. Wenn beispielsweise ein bestimmtes Bild viele Impressionen, aber kaum Klicks bekommt, so ist das ein eindeutiger Hinweis auf ein unattraktives Thumbnail oder fehlenden Kontext.

Für den Test der Bilderkennung eignen sich wie bereits in Kapitel 5.4 erwähnt Tools wie Google Lens oder Bing Visual Search. Nachdem ein Bild eingescannt oder hochgeladen wird, zeigt das jeweilige Tool, was erkannt wird und welche Suchergebnisse dadurch ausgelöst werden. Wird ein Produktbild nicht korrekt identifiziert, kann das am Hintergrund, der Perspektive oder fehlenden Details liegen. So lassen sich gezielt Schwachstellen im Bildmaterial aufdecken.

Tools für strukturierte Daten

Schema Markup Generatoren helfen dabei, strukturierte Daten ganz ohne Programmierkenntnisse schnell und fehlerfrei zu erstellen. Sie erzeugen automatisch den nötigen Code (zum Beispiel im JSON-LD-Format) für Inhalte wie Produkte, Rezepte, Events oder Bewertungen, damit Suchmaschinen die Seiteninhalte besser verstehen.

Wer auf seiner Webseite beispielsweise ein Event bewirbt, kann mit dem kostenlosen „Merkle JSON-LD Generator“ Felder wie Titel, Datum, Ort und Bild-URL ausfüllen. Der Generator erstellt daraus den passenden Code, der nur noch in die Webseite eingefügt werden muss. Ähnliche Funktionen bieten der „Google Structured Data Markup Helper“ oder „TechnicalSEO.com“. Das sind ideale Tools für Einsteiger.

Für größere Projekte mit vielen Inhaltstypen oder CMS-Anbindung gibt es bezahlte Tools wie „Schema App“, „WordLift“ oder „Rank Ranger“. Diese bieten zusätzlich Funktionen wie Echtzeit-Vorschau, Fehlerprüfung und automatische Integration mit WordPress, Shopify oder Typo3. Wer regelmäßig Inhalte strukturiert aufbereiten will, spart damit viel Zeit und sorgt durch Rich Snippets in der Google-Suche für mehr Sichtbarkeit.

Herausforderungen und Fehler vermeiden

„Wo gehobelt wird, fallen Späne.“

Dieses alte Sprichwort gilt auch bei der Bildoptimierung. Die gute Nachricht: Viele Fehler lassen sich leicht vermeiden, wenn bekannt ist, worauf geachtet werden muss. In der Praxis sind es fast immer dieselben Schwachstellen, die sich durch alle Branchen ziehen.

Deshalb folgt hier eine Art Checkliste mit den fünf häufigsten Fehlern, die beim Optimieren von Bildern gemacht werden, samt kurzer Erklärung, wie sich diese in Zukunft verhindern lassen.

Fehler #1: Fehlender Alt-Text und unklare Dateinamen Ohne Alt-Text weiß die Suchmaschine nicht, was auf dem Bild zu sehen ist, und Menschen mit Screenreader auch nicht. Ebenso wenig helfen Bildnamen wie IMG1234.jpg, da sie keinerlei Information transportieren. Ein präziser Dateiname und ein beschreibender Alt-Text sind einfache, aber wirkungsvolle Maßnahmen für mehr Sichtbarkeit. Und sie lassen sich beim Hochladen ohne großen Aufwand umsetzen.
Fehler #2: Zu große Bilddateien Viele Bilder sind unnötig groß und verlangsamen die Ladezeit. Das stört nicht nur die Usability, sondern verschlechtert auch das Ranking, besonders auf Mobilgeräten. Bilder sollten deshalb komprimiert und in einem modernen Format wie WebP gespeichert werden. Eine einfache Komprimierung spart oft mehrere Megabyte ohne sichtbaren Qualitätsverlust.
Fehler #3: Irrelevante oder minderwertige Bilder Ein Bild ohne Bezug zum Inhalt oder mit schlechter Qualität sorgt sowohl bei Nutzern als auch bei Suchmaschinen für Verwirrung. Unscharfe, überbelichtete oder belanglose Bilder haben in der visuellen Suche kaum eine Chance. Besser ist es, hochwertige Bilder zu verwenden, die den Inhalt sinnvoll ergänzen oder visualisieren. Qualität schlägt hier ganz klar Quantität.
Fehler #4: Duplicate Content bei Bildern Wer einfach Stockfotos oder fremde Bilder verwendet, läuft Gefahr, mit Hunderten anderen Seiten verwechselt zu werden. Suchmaschinen bevorzugen einzigartige Inhalte. Das gilt auch für Bilder. Wer selbst fotografiert oder eigene Grafiken nutzt, schafft nicht nur ein Alleinstellungsmerkmal, sondern reduziert auch das Risiko von Rankingverlusten durch doppelte Inhalte.
Fehler #5: Keine Tests mit visuellen Suchdiensten Ein Bild kann technisch perfekt eingebunden sein, wird aber möglicherweise trotzdem nicht richtig erkannt. Ohne Test mit Google Lens bleibt das unentdeckt. Regelmäßige Tests helfen dabei, solche Probleme frühzeitig zu erkennen, etwa zu dunkle Bilder oder visuelle Ähnlichkeit mit irrelevanten Produkten. Wer testet, weiß, wie Suchmaschinen das Bild wirklich sehen.

Praxisbeispiele und Best Practices

Viele Unternehmen setzen mittlerweile gezielt auf Bildoptimierung, und das mit eindeutig messbarem Erfolg. Die folgenden Beispiele zeigen, wie unterschiedliche Branchen Bild-SEO erfolgreich nutzen und welche konkreten Maßnahmen dabei zu besseren Platzierungen in der Bildsuche geführt haben.

IKEA: Klare Bildsprache mit Wiedererkennungswert

IKEA verwendet einheitliche Produktbilder mit hellen Hintergründen, wenigen Ablenkungen und markentypischem Look. Jedes Produkt wird aus mehreren Perspektiven gezeigt. Die Bilder sind mobil optimiert und konsequent mit Alt-Text und strukturierter Produktinformation versehen.

Besonders erfolgreich ist IKEA durch den Einsatz klarer Bildkonzepte, sauberer Dateibenennung und Schema-Markup für Produkte.

Zalando: Farb- und Stilkennzeichnung als Schlüssel zum Erfolg

Zalando setzt auf professionelle Fotos, die Kleidung und Accessoires in verschiedenen Varianten zeigen. Die Bilddateien enthalten visuelle Keywords wie Farben, Schnitte und Materialien. Durch strukturierte Daten und mobile Ladeoptimierung tauchen die Bilder zuverlässig in der Google-Suche und in Google Lens auf. Technisch saubere Bildkomprimierung und klare Alt-Texte tragen ebenfalls zum Erfolg bei.

Chefkoch.de: Rezeptbilder mit Schema und Alt-Text

Chefkoch.de nutzt für jedes Rezept ein Bild mit passender Beschreibung und übersichtlicher Darstellung. Die Plattform verwendet strukturierte Daten für Rezepte, etwa Zubereitungszeit, Bewertung und Bild-URL. In der Google-Bildersuche erscheinen viele Ergebnisse als Rich Snippets mit Sternen, Zeitangaben und Titel. Entscheidend ist hier die sorgfältige Pflege von Metadaten und die konsequente Einbindung der Bilder in relevante Inhalte.

TUI: Stimmungsvolle Reisezielbilder mit klarer Zuordnung

TUI setzt auf großformatige, professionelle Bilder zu Hotels, Stränden und Ausflugszielen. Die Bilder sind in thematisch passenden Kontext eingebunden, zum Beispiel unter dem Suchbegriff „Familienurlaub Mallorca“. Durch strukturierte Daten, saisonale Keywords in Bildnamen und eine mobile Optimierung ist TUI in der Bildersuche sehr präsent. Auch in visuellen Suchen wie Google Lens erscheinen TUI-Inhalte regelmäßig.

NASA: Technische Präzision mit maximaler Transparenz

Die NASA betreibt eine öffentlich zugängliche Bilddatenbank mit Millionen von Motiven, von Satellitenfotos bis zu Aufnahmen vom Mars. Jedes Bild ist mit umfangreichen Metadaten, Alt-Texten und sauberer Verschlagwortung versehen.

Die NASA-Bilder sind durch ihre gute Qualität, die klare Benennung und den offenen Zugang besonders leicht zu finden. Sie tauchen in der Google-Bildersuche und bei Google Lens zuverlässig auf, weil sie technisch sauber aufbereitet und gut beschrieben sind.

Zukunftsausblick: Die Rolle von KI und visueller Suche

Was heute schon möglich ist, wird schon in wenigen Jahren fast wie Steinzeit wirken. Die visuelle Suche steht erst am Anfang, aber sie verändert jetzt schon, wie Produkte entdeckt, Informationen gefunden und Kaufentscheidungen getroffen werden. Die künstliche Intelligenz wird dabei zum Motor einer neuen Suchepoche: sehen statt tippen, erkennen statt raten, verstehen statt nur anzeigen.

KI-gestützte Bilderkennung – Suchmaschinen lernen sehen

Moderne Algorithmen werden täglich schlauer. Wo früher grob Formen erkannt wurden, analysiert KI heute feinste Details: Muster auf Stoffen, Sorten bei Lebensmitteln und sogar Emotionen in Gesichtern.

Die Technologie dahinter wird mit Millionen von Beispieldaten, neuronalen Netzwerken und Deep Learning ständig verbessert. Das Ziel dahinter ist es, Bilder genauso präzise auszulesen wie Texte.

Augmented Reality – Produkte direkt ins Wohnzimmer holen

Die Kombination aus visueller Suche und Augmented Reality (AR) wird den E-Commerce verändern. Wer sich heute fragt, ob das neue Sofa ins Wohnzimmer passt, hält morgen einfach das Handy hin und sieht das Möbelstück virtuell im Raum stehen.

Google, Apple und zahlreiche Shops experimentieren bereits damit. In Verbindung mit der Bildersuche wird daraus ein durchgängiges Erlebnis: Objekt erkennen, Produktinfos anzeigen, virtuell testen, und dann auf Wunsch auch gleich kaufen.

Neue Shopping-Welten – der visuelle E-Commerce kommt

In Zukunft wird niemand mehr lange nach dem richtigen Produkt suchen müssen, sondern das Produkt wird sich selbst zeigen. Ein Schnappschuss auf der Straße, ein Screenshot aus einem Film, ein Bild im Messenger: Die visuelle Suche erkennt dabei Marke, Stil, Farbe und zeigt ähnliche Modelle in Echtzeit inklusive Preisvergleich, Lagerstand und Lieferoptionen, ohne dass Interessenten dafür einen einzigen Buchstaben eintippen müssen.

Shopping wird damit nicht mehr nur bequem, sondern fast schon intuitiv. Die Bilder werden zur neuen Währung im Onlinehandel. Wer sie clever einsetzt, erreicht Zielgruppen genau im Moment der Kaufbereitschaft. Die visuelle Suche wird Wunsch und Angebot so nahtlos verknüpfen, dass klassische Suchanfragen bald wie ein Umweg wirken werden.

Fazit

„Ein Bild sagt mehr als tausend Worte – aber nur, wenn es auch gefunden wird.“

Die visuelle Suche ist längst mehr als ein Trend. Sie ist eine echte Chance, um in Suchmaschinen sichtbarer zu werden, besonders in Zeiten, in denen Nutzer immer öfter mit der Kamera statt mit der Tastatur suchen. Wer seine Bilder strategisch optimiert, schafft nicht nur ein besseres Nutzererlebnis, sondern steigert auch die Reichweite und Relevanz der eigenen Inhalte.

Dabei kommt es auf das Zusammenspiel an: Technische SEO, aussagekräftiger Content und visuelle Qualität bilden die Grundlage für den nachhaltigen Erfolg. Moderne Tools, strukturierte Daten und KI-gestützte Erkennungstechnologien machen die Umsetzung einfacher denn je.

Beginnen Sie am besten gleich jetzt damit, die Bilder auf der eigenen Webseite unter die Lupe zu nehmen und sie gezielt zu optimieren. So schaffen Sie die Basis für bessere Rankings, mehr Sichtbarkeit und ein stimmiges Nutzererlebnis.

Quellen

Jakob Friesen
Jakob Friesen
SEO-Experte

Während seines Studiums beschäftigte sich Jakob Friesen früh mit Thematiken des Online Marketing im speziellem mit dem Bereich SEO und die damit eingehenden Funktionalitäten. Nach einem Kurs der Hochschule Aalen bewarb er sich daraufhin für das Praxissemester bei der Firma Webaufstieg, welche den Grundstein für seinen heutigen Drang nach der Suchmaschinenoptimierung legte. Nach dem erfolgreich abgeschlossen Praxissemester legte er den Wert auf die Erweiterung seiner Wissenstandes bei der ROCKET BACKLINKS GmbH, wo er nach seiner erfolgreichen Beendigung des B.Sc. Wirtschaftsinformatik im Unternehmen verblieb.
Mit seinen über die Jahren gesammelte Erfahrungen in verschiedenen SEO-Bereichen stärkt Jakob Friesen die ROCKET BACKLINKS GmbH in diesen Punkten und darüber hinaus ist er in der Entwicklung von unseren hauseigenen CRM und EIS zuständig.

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