Das Google Update vom 1. August 2018 hat bei zahlreichen Webmastern für Aufruhr gesorgt. Nach dem Update haben wir über das Kontaktformular und über unseren Telefon-Support spürbar mehr Anfragen von Neukunden erhalten, die uns darum gebeten haben, die Ranking Schwankungen ihrer Webseite zu bewerten.
Alles begann mit einem Twitter-Beitrag von Google SearchLiaison am 01. August 2018
Es gab im Zuge dieses Updates sehr viele Diskussionen im Netz und dabei kam es leider auch zu sehr vielen Fehleinschätzungen. Wir werden heute aufklären, welche Theorien unseren Überprüfungen in der Praxis standgehalten haben und was in Zukunft zu beachten ist.
Sistrix hat nach dem Update eine Liste von Seiten veröffentlicht, die Veränderungen im Ranking erzielt haben.
Die folgenden Seiten sind im Ranking abgefallen:
Die folgenden Seiten gingen als Gewinner aus dem Google Update hervor:
Sistrix hat mit uns außerdem zwei Seiten geteilt, die sich im Gesundheitsbereich befinden. Eine davon hat die Rankings beim Update stark verbessert:
Die andere Seite ist beim Update in den Rankings stark abgefallen:
Webmaster, bei denen es Anfangs August zu Ranking Verschlechterungen kam, sollten sich diesen Artikel unbedingt aufmerksam durchsehen.
– Missverständnisse in Verbindung mit dem G-Update von 1. August
– Theorie vs Fakten
– Was können Sie jetzt sofort tun, um sich vom Update zu erholen oder Ihre Seite vor Ranking Verschlechterungen durch den neuen Algorithmus zu schützen?
Lassen Sie uns zu Beginn die einzelnen Theorien zu den Resultaten des Updates ansehen.
Das Update
– behandelt Your Money Your Life (YMYL) Webseiten
– erfordert ab sofort mehr Expertise-Authority-Trust (EAT)
– targetiert die auf die eigene Webseite eingehenden Backlinks (Spam-Links, PBN-Links etc.)
Your Money or Your Life steht für „Dein Geld oder dein Leben“ und bezeichnet Webseiten, deren Informationen Einfluss auf die Finanzen, die Gesundheit, Sicherheit und Zufriedenheit des Suchenden haben können.
Die Google Quality Rater Guidlines definieren YMYL folgendermaßen:
– Webseiten, die persönliche Informationen wie Ausweisnummern, Bankdaten, Führerschein oder andere vertrauensvolle Dokumente verarbeiten, deren Kenntniss zu Identitäts- oder finanziellen Diebstählen führen können.
– Webseiten, die medizinische oder gesundheitliche Informationen liefern, die die Gesundheit von Lesern beeinflussen können.
– Webseiten, die Antworten auf große (finanzielle) Lebensentscheidungen, wie Kindererziehung, den Kauf eines Hauses, eines Fahrzeuges etc. liefern.
Die folgende Abbildung zeigt die MozCast Temperatures vom ersten August. Der Dienst von Moz erstellt einen sogenannten Wetterbericht zu Veränderungen in den Google Rankings.
– Das Update soll angeblich Webseiten targetieren, die sich im Bereich Gesundheit befinden
Eine gute Datenbass hat sich ebenfalls durch die Veröffentlichungen des Tools RankRanger ergeben. Hier lässt sich sehr schön erkennen, wie stark die Veränderungen in verschiedenen Nischen und auf verschiedenen Google-Positionen waren.
Dass Platz 1 Rankings sich so stark verändern, kommt sehr selten vor und ist sogar bei großen Google Updates eine Seltenheit.
Klar steht die Gesundheits-Nische hier ganz oben, aber Beauty, Hobbys und Entertainment sind keine Your Money your Life Themen. Medic-Update klingt spannend, aber es gibt eine Vielzahl an Beispielen für Seiten, die das eine sogenanntes „Health“-Update entkräften (z.B. eine Seite im Bereich Webhosting, eine Affiliate-Seite im Bereich Badezimmer-Produkte), die sich nicht im Health-Bereich befinden, aber trotzdem getroffen wurden.
Nur anzunehmen, dass das Update im Gesundheits-Bereich angesiedelt war, macht uns blind für all die anderen Bereiche und ist daher bei diesem Update kontraproduktiv.
Unsere Einschätzung: Das Medic Update wird seinem Namen nicht gerecht.
Die Namensgebung verdeutlich aber, wie schwierig die Analyse eines Google Updates ist. Der irreführende Name wurde dem Update nach ersten Analysen aus der SEO-Szene vergeben, nachdem festgestellt wurde, dass zahlreiche Seiten im Medizinumfeld betroffen sind. Der Webmaster Trends Analyst Gary Illyes dementierte dies öffentlich und bestätigte, dass es sich bei dem Update um ein „Brad Core Update“ handelt, welches alle Suchanfragen betrifft.
EAT steht für die Begriffe Begriffe Expertise (Fachkenntnis), Authoritativeness (Autorität) und Trustworthiness (Vertrauenswürdigkeit). Diese drei Kriterien sind laut Google insbesondere für Webseiten wichtig die im YMYL-Kontext stehen.
EAT wird direkt in den Quality Rater Guidlines beschrieben. Einem Dokument, das von Google vor einiger Zeit öffentlich gestellt wurde. Das Qualitäts-Team von Google bekommt dieses Dokument zu Schulungszwecken, um Webseiten besser bewerten zu können.
Unsere Tests zeigen, EAT ist bereits im aktuellen Algorithmus enthalten und jeder Webmaster (von Seiten im YMYL-Bereich) sollte sich darum kümmern, EAT aufzubauen.
Wie wird der EAT-Wert einer Webseite erhöht?
Laut Google soll im YMYL-Bereich zu erkennen sein, wem die Webseite gehört und wer für die Texte auf der Webseite verantwortlich ist.
Dies kann z.B. mit einer „Über uns“-Seite oder mit Unterseiten für jeden Autor von Blogbeiträgen erreich werden. Bei einem manuellen Review wird ein Google Mitarbeiter dies positiv werten. Aber seien wir mal ehrlich: wie oft kommt sowas vor? Um dies dem Google-Bot leicht ersichtlich zu machen, der übrigens alle paar Stunden bis paar Tage auf die eigene Webseite kommt, sollte das „Author Schema“ in den Quellcode einzelner Beiträge einigebaut werden.
Ebenfalls spielt Offsite-Credibility eine essentielle Rolle. Der im Author Schema genannte Autor sollte auch im restlichen Internet zahlreiche Erwähnungen in Artikeln erhalten.
Dies kann z.B. über eingekaufte Gastbeiträge auf Webseiten, denen Google viel Vertrauen schenkt passieren. Wichtig ist, dass der Autorname im Gastbeitrag vorkommt. Bestenfalls in Verbindung mit einer Verlinkung auf die eigene Domain.
Wir betreuen hunderte von Kunden im Bereich Backlinkaufbau und arbeiten mit zahlreichen Kunden auch sehr eng zusammen (d.h. wir übernehmen OnPage + OffPage SEO für ein monatliches Fixbudget). Selbst betreiben wir außerdem zahlreiche Affiliate-Projekte und eigene Webseiten. Dabei sind Seiten, bei denen Whitehat über Grayhat bis Blackhat-Strategien angewendet werden.
Aus der Analyse all dieser Projekte lässt sich schließen, dass Projekte in jedem Bereich gleichermaßen vom Update betroffen waren. Es liegt also wahrscheinlich nicht an SPAM-Links oder der Verwendung von PBNs.
Was wir allerdings erkennen konnten:
– Webseiten mit 301 Weiterleitungen von Webseiten, die zuvor komplett andere Themen behandelt haben waren nicht selten unter den abgestraften Seiten.
– Webseiten mit WDF*IDF optimierten Texten waren nahezu nicht unter den betroffenen Seiten vertreten (nächstes Jahr mehr dazu)
– Webseiten mit vielen starken Links von vertrauensvollen Webseiten (hochwertige Contentlinks) waren nicht unter den betroffenen Seiten!
Theorien:
Fakten:
Das bedeutet, wenn wir qualitatives SEO betreiben, dann sollten wir ALLES beheben. SEO ist nicht mehr nur ein Hobby, sondern erfordert, dass Sie Experte sind, oder sich diese Expertise einkaufen.
DIE wichtigen Kriterien, um Rankingverluste durch das Update vom 01. August zurückzugewinnen und um auf weitere Updates vorbereitet zu sein:
1. OnPage Anpassungen:
– Eine “Über uns” Seite erstellen und/oder Autoren (über Schema) zu einzelnen Beiträgen zuweisen, und dafür sorgen, dass der Autorenname auch auf anderen Webseiten genannt wird.
– Irreführende Werbeeinblendungen above the fold vermeiden.
– Qualität der Textinhalte: Werden die Fragen, die ein Interessent nach seiner Suche mit einem targetierten Keyword hat, auf der eigenen Seite beantwortet? Ist die Readability des eigenen Textes gut? Ist der Content gut strukturiert? (keine großen Textblöcke)
– Ist die eigene Seite für Mobilgeräte optimiert (Mobile Friendly). Nicht nur mit Tools, sondern selbst testen. (kann man die Seite gut bedienen, passt die Schriftgröße auf iPhone, iPad etc? Der Algorithmus schaut da noch nicht so sehr drauf, aber wenn Nutzer bouncen, dann ist das ein sehr schlechtes Signal!)
– Die Ladezeit sollte < 2s sein.
– http/https Weiterleitungen müssen funktionieren
– Managen des Crawl Budgets (je nach Webseitenstärke sollte nicht zu viele unnütze Inhalte indexiert werden (Kategoriepages, Tag Pages unter WordPress lieber auf noindex stellen)
– Alle 404 Fehler sollten mit 301 Redirects behoben werden.
– Kreieren Sie Wege zu Orphaned Pages (Seiten, die nicht über die interne Verlinkung erreichbar sind) oder löschen Sie diese.
– Löschen Sie oder verknüpfen Sie die Inhalte von Thin Content Unterseiten.
– Vermeiden Sie Duplicate Content (Siteliner Tool).
– Technische Analyse mit Tools wie (Ahrefs, SEMRush etc durchführen) um fehlende Alt Tags, zu kurze Seitentitel etc zu finden.
– Das Verhältnis der internen Ankertexte (50% Target, 25% Brand/URL, 25% Sonstiges ist sehr sicher) sollte stimmen. Für Google sieht es merkwürdig aus, wenn alle internen Links auf eine Unterseite das Hauptkeyword enthalten. (Vielen ist bekannt, das das Ankertextverhältnis von externen Links sehr wichtig ist, allerdings ist für gute Rankings ebenfalls das interne Linkprofil unbedingt zu diversifizieren)
– Keyword Cannibalization: Wenn verschiedene Unterseiten für ein Keyword ranken, ist Google verwirrt und versteht den Aufbau der eigenen Seite nicht -> unbedingt am Content und der internen Verlinkung schrauben.
2. OffPage Anpassungen:
– Komplette Backlink-Analyse (SPAM Links , negative SEO -> Disavow Tool, keine Angst davor, das gibt Ihrer Seite keine negativen Flags sonder ist sehr hilfreich..)
– Verlinkungen von hochwertigen Webseiten sammeln und dort den ggfs. Autornamen erwähnen (wir unterstützen Sie gerne mit unseren Contentlinks).
– Externes Ankertext-Verhältnis analysieren und ggfs. anpassen. Am besten sollte das Ankertextverhältnis passend zur eigenen Nische gewählt werden. (Anleitung folgt Anfang 2019)
Wir empfehlen, die Offpage-Optimierungen Ihrer Seite sehr ernst zu nehmen. Was ein qualitativ nachlässiger Linkaufbau bewirkt, hat Sistrix aufgezeigt. Viele der Seiten, die bereits vor einigen Jahren vom Penguin Update betroffen waren, reagierten nun auch auf das Medic-Update. Dies ist für uns die Bestätigung, das EAT vor allem durch Contentlinks aufgebaut wird.
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– Es dauert unserer Erfahrung nach in den meisten Fällen etwa 1-2 Monate, bis sich Verbesserungen zeigen. Bei manchen Punkten auch 3-6 Monate
– Es ist sehr von Vorteil, sich schon vor Algorithmic-Updates passend auszurichten und dann direkt zu profitieren
Mit einem weiteren Update rund um den 08.10.2018, das in der SEO-Szene Medic-Update 2 genannt wurde, scheint Google die Änderungen, die durch das erste Medic-Update entstanden sind, etwas korrigiert zu haben aber ebenfalls weitere Stellschrauben angepasst zu haben.
Google Updates sind nicht mehr so klar zu durchschauen, wie damals bei Panda und Penguin. Es werden viele Faktoren im Algorithmus gleichzeitig angepasst.
Dies sollte Sie jedoch auf keinen Fall verunsichern.
SEO-Erfolg wird zwar immer schwieriger und dauert länger, aber viele geben daher nach kurzer Zeit auf. Wenn Sie Experte sind oder sich Expertenrat einholen, werden Sie sich langfristig den größten Traffic sichern.
Wir konnten bei eigenen Test-Projekten und Kundenseiten bis zum heutigen Tag <strong>signifikante Ergebnisse betrachten, die das Thema EAT bekräftigen.</strong>
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Google Medic Update vom 1. August 2018
Author:Markus Weber
Datum:20.12.2018
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