Die russische Suchmaschine Yandex gehört global zu den Top 10 der meistgenutzten Websites. Wer den Namen bislang nicht kannte, ist spätestens seit dem bekannt gewordenen Leak im Bilde. Informationen über 1.900 verschiedene SEO-Ranking-Faktoren wurden preisgegeben und die können durchaus auch für Google eine Rolle spielen.
Wenn Yandex eine russische Suchmaschine ist, welche Probleme hat dann Google? Immerhin ist Google die Standardsuchmaschine der Deutschen und nicht Yandex! Tatsächlich könnte das Datenleck auch für hiesige Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen. Schon seit Jahren versuchen SEO-Experten die Algorithmen der Suchmaschinen zu entschlüsseln, um für Kunden bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
Aus den bekannt gewordenen Fragmenten der Yandex Codebasis lassen sich unter Umständen Rückschlüsse auf die Arbeitsweise von Google ziehen. Es gibt einige Beispiele für Ähnlichkeiten zwischen den beiden Suchmaschinen. So bieten beide Anbieter nicht nur Suchmaschinen Dienste an, sondern fungieren auch als E-Mailanbieter und stellen virtuelle Karten bereit.
Yandex ist nicht Google und trotzdem ist es eine global genutzte Website, mit hoher Bedeutung für den SEO-Bereich. In Einzelschritten versuchen Experten seit dem Leak Analysen zu erstellen und die Eigenschaften der Suchmaschine zu analysieren. Erfolgreich! Über 1.900 Faktoren wurden bereits entschlüsselt. Die Übertragbarkeit auf Google? Noch unsicher, allerdings gehen Experten davon aus, dass die Ausführung der Suchmaschinendienste zumindest ähnlich funktioniert.
Wer heute als Unternehmen die Möglichkeit der Reichweite nutzen möchte, braucht SEO-Experten. Die wiederum vertrauen auf ihr Wissen und auf das, was sie über Suchmaschinendienstleister wissen. Auch wenn Google nicht das einzige, in Deutschland relevante Modell ist, wird den anderen Websites eher wenig Bedeutung zugeschrieben. SEOs arbeiten permanent daran, Inhalte populär zu platzieren und damit das Ranking ihrer Kunden zu verbessern.
Einerseits ist hierfür natürlich hochwertiger Text relevant, andererseits muss die Funktion der Website stimmen. Wann und wieso Google eine Seite rankt, ist aber nach wie vor Sache der Mathematiker. Niemand kann die Algorithmen bislang vollständig entschlüsseln und hier könnte das Datenchaos bei Yandex zum Teil weiterhelfen.
Zunächst einmal schauen wir uns an, wie Yandex Suchergebnisse gewichtet und welche Faktoren dabei berücksichtigt werden. Menschen, die im Internet nach Dingen suchen, sollen das bestmögliche Ergebnis erhalten. Google hat nach dem Yandex-Leak bereits bestätigt, dass je nach Suchanfrage unterschiedliche Gewichtungen und Algorithmen genutzt werden. Bei kommerziellen Suchen erfolgt eine andere Berechnung als bei privaten Anfragen. Unterschiede gibt es auch zwischen morgendlichen und abendlichen Eingaben. Nach dem Leak deutet einiges darauf hin, dass für Yandex die nachfolgenden 4 Faktoren von besonderer Relevanz sind:
Hochwertige Namensgeber für den Linkjuice scheinen einen enormen Einfluss auf die Ausführung von Algorithmen zu haben. So bewertet Yandex nicht nur die Linkqualität, sondern auch den gesetzten Text bei der Verlinkung. Ein Hauptteil der Arbeit von SEOs besteht darin, starke Verlinkungen für Kunden zu finden und zu setzen.
Die Privatsphäre von Internetnutzern ist seit langem in der Kritik. Tatsächlich spielt Daten-Tracking eine wichtige Rolle für den Erfolg von Suchmaschinen. Der Yandex-Quellcode offenbart, dass Signale von Nutzern eine Rolle beim Ranking spielen. Hier sind Begriffe wie Bouncerate, Aufenthaltsdauer auf der Seite und Anzahl der zurückkehrenden Kunden zu nennen. Bislang bestreitet Google, dass solche Daten bei der Rankingbewertung eine Rolle spielen. Ob das den Tatsachen entspricht, ist aber alles andere als sicher.
Die Definition von gutem Content ist in der SEO-Branche klar. Mehrwert für Nutzer, aber auch die Verwendung von Keywords spielen hierbei eine Rolle. Yandex setzt eindeutig auf BM25 und damit auch auf die Länge von Texten. Anders als bei WDF*IDF wird hier beispielsweise auch auf die Anzahl der Keywords geachtet. Die Algorithmen gehen automatisch davon aus, dass längere Texte mehr Schlüsselworte enthalten. Eine Rolle spielt außerdem, ob das Keyword bereits in der Website-URL zu finden ist. Wer sich Videos erfahrener SEOs anschaut weiß, dass Content eine große Rolle beim Suchmaschinen-Ranking für Google spielt. Die Merkmale von Yandex könnten also bei der künftigen Gestaltung eine wichtige Rolle spielen.
Der Yandex-Leak offenbart, dass die Qualität der Inhalte bei bestimmten Themen eine stärkere Gewichtung erhält. Geht es beispielsweise um medizinische oder finanzielle Themen, sind die Qualitätsanforderungen bedeutend höher.
Einige der bekannt gewordenen Themen sind für Google-SEOs keine Neuerung. Es gibt schon lange Vermutungen dahingehend, wie Google Artikel bewertet und wie die Ausführbarkeit von Websites berechnet wird. Der Quellcode des Leaks macht klar, dass beispielsweise Nachrichten von Wikipedia besser bewertet werden als von anderen Quellen. Das wird bei Google schon lange vermutet. Yandex offenbart ebenso, dass Fehler der Server bei der Ansicht von Websites zu einem Downrank führen können. Auch hier liegt die Vermutung nahe, dass Google ähnlich arbeitet.
Auch wenn Yandex nicht die Standardsuchmaschine im Land ist, sondern Google, könnte der Leak Auswirkungen auf die SEO-Praxis haben. Experten gehen davon aus, dass Yandex künftig Änderungen vornehmen wird, um die Folgen des Ereignisses abzufedern. Bis dahin haben SEOs aber bereits genug Zeit, den Algorithmus näher zu entschlüsseln. Das Verständnis für die Arbeitsweise von weltweit genutzten Suchmaschinen und deren Technik kann ein entscheidender Informationsboost für SEO-Experten sein.
Interessant sind die Informationen nun aber in erster Linie für jene, die SEO in russischer Sprache und für die russische Suchmaschine betreiben. Ob sich die Ergebnisse eins zu eins (ganz oder in Teilen) auf Google übertragen lassen, ist mehr als fraglich. Insbesondere fehlt die Gewichtung der einzelnen Rankingfaktoren und das ist ein großes Problem. Den Algorithmus zu entschlüsseln ist zwar ein Ansatz, aber kein Garant für die volle Kontrolle über Suchmaschinen und ihre Arbeitsweise.
Ganz nutzlos sind die Informationen aber doch nicht. Zumindest geben sie einen Einblick in die Funktion der Suche. Es wird geschätzt, dass Yandex und Google zu 70 % die gleichen Suchergebnisse liefern. Ein eindeutiger Hinweis darauf, dass die Algorithmen zumindest ähnlich gewichtet sind. Die nachfolgenden Faktoren sprechen außerdem dafür, dass Google keine Wissenschaft für sich ist, sondern ein Algorithmus, der auch von anderen genutzt wird:
Das Datenleck im Januar 2023 offenbart Daten, von denen viele SEOs bislang nur träumen konnten. Zwar ist damit noch lange nicht der komplette Algorithmus entschlüsselt, das Verständnis für die Technik steigt aber bedeutend. Nicht jedes geleakte Beispiel kann direkt auf Google übertragen werden, denkbar sind aber zumindest viele Ähnlichkeiten hinsichtlich der Funktion.
Schon lange gibt es Vermutungen über die Mathematik hinter Google und zahlreiche Tools, die Rankingfaktoren beeinflussen können/sollen. Es ist somit durchaus denkbar, dass der Yandex-Leak das Verständnis für die Funktionalität erheblich verbessert.
Yandex – russische Suchmaschine – der Leak mit SEO-Relevanz
Author:Jakob Friesen
Datum:03.03.2023
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