Um Links für ungültig zu erklären, erscheint im weiteren Verlauf das folgende Feld: [6]
Die Auswirkungen eines schlechten Backlinkprofils auf die eigene Website können gravierend sein. Für gewöhnlich sollten Backlinks eine Website stärken, weil diese Links von einer anderen Website stammen und eine redaktionelle Empfehlung sind. Doch Spam-Attacken, falscher Umgang mit Linktauschprogrammen sowie fehlerhafte Suchmaschinenoptimierung können dazu beitragen, dass eine Vielzahl an toxischen Backlinks entsteht. Zur Identifizierung toxischer Backlinks sind etwas Knowhow und ein Linkaudit notwendig. Bei der Beseitigung toxischer Backlinks und dem Schutz vor diesen hilft das Disavow Tool. Über alle notwendigen Maßnahmen klären die folgenden Abschnitte auf.
Gute Backlinks zeichnen sich dadurch aus, dass sie den Nutzern im Internet Mehrwert bieten und von seriösen, thematisch relevanten Seiten stammen. Die Algorithmen der Suchmaschinen haben verschiedene Kriterien, um die Qualität von Backlinks zu bewerten. Googles Algorithmus beispielsweise berücksichtigt bei den Bewertungen der Qualität des Linkgebers insbesondere folgende Kriterien:
Ein Backlink, der die in der Aufzählung genannten Kriterien erfüllt, gilt zunächst als ein guter Backlink. Neben diesen Bewertungskriterien existiert noch ein anderes Kriterium, das speziell in den Augen des Google-Algorithmus kritisch sein kann: die Linktauschprogramme. Im Rahmen von Linktauschprogrammen werden Backlinks gemietet, gekauft oder untereinander ausgetauscht. Diese Fälle von Linktausch sowie Links mit geringer Qualität (z. B. zusammenhangslose Links in Forum-Kommentaren, Sitelinks mit geringer Qualität) werden in den Augen des Google-Algorithmus als negativ bewertet und mit hoher Wahrscheinlichkeit abgestraft. [1]
Doch Hand aufs Herz: Eine Reihe erfolgreicher Web-Unternehmer macht auf ihren Portalen Gebrauch von Linktauschprogrammen. Solange diese die in der Aufzählung geschilderten Qualitätskriterien erfüllen und nicht zu exzessiv nur mit einer Partner-Website Linktausch betrieben wird, besteht für gewöhnlich aber auch kein Risiko von Abstrafungen. Auch wenn Google selbst aussagt, Links seien „redaktionelle Bewertungen, die freiwillig abgegeben werden“ [1], so sind Linktauschprogramme dennoch ein beliebtes Mittel im Online-Marketing.
Was einen guten Backlink auszeichnet, dürfte nun klar sein. Demgegenüber stehen die toxischen Backlinks, deren Kernmerkmale sich größtenteils aus den bisher geschilderten Ausführungen erschließen lassen und die zu einem erhöhten Risiko für Abstrafungen einer Website beitragen:
Links sind als gesponsert erkennbar, aber ihnen fehlt die Kennzeichnung mit einem NoFollow- oder Sponsored-Attribut
Tools müssen nicht immer kostenpflichtig sein. Speziell zum Erkennen und Beseitigen schlechter Backlinks existiert eine Reihe kostenloser Tools. Zunächst bietet es sich für jeden Website-Betreiber an, die eigene Website mit der Google Search Console zu verknüpfen. Diese Verknüpfung trägt dazu bei, dass Betreiber den Zugriff auf die nützlichen Google Webmaster Tools erhalten.
Aus der Google Search Console sind unter dem Punkt „Sicherheit und Manuelle Maßnahmen“ eventuelle Abstrafungen der eigenen Website ersichtlich. Allerdings kann darauf nicht vertraut werden, weil seit Oktober 2016 sämtliche Verstöße gegen die Qualitätsrichtlinien, die algorithmisch ermittelt werden, nicht in der Search Console angezeigt werden. [2] Die Search Console ist also nur dann hilfreich, wenn nicht algorithmisch festgestellte Verstöße gegen Qualitätsrichtlinien vorliegen.
Wenn sich die Performance der Website oder bestimmter Unterseiten verschlechtert, kann also – trotz fehlender Anzeige in der Search Console (siehe Screenshot) – eine Abstrafung vorliegen, für die schlechte Backlinks ursächlich sind. Wenn keine internen Ursachen für die verschlechterte Performance der Website vorliegen, lohnt sich ein Linkaudit zur Prüfung der Backlinks. Ein solches Linkaudit hat gewissenhaft in mehreren Schritten zu erfolgen:
Die Backlinks zur eigenen Seite sind mit den Google Webmaster Tools schnell ermittelt. Hierzu wird auf der Startseite auf den Namen oder das Bild der eigenen Website gedrückt, um in das Dashboard zu gelangen. Im Dashboard gibt es die Option „Links“ im Menü unten. Bei Klick auf dieses Feld, erscheint folgende Übersicht:
Durch den Klick auf „Mehr“ unter „Meistverlinkte Seiten“ erscheint eine Tabelle aller Backlinks, die sich downloaden lässt. Man kann sie im CSV- , Excel oder Google-Docs-Format herunterladen:
Auf diesem Wege erhält man die Liste all der Backlinks zur eigenen Website, mit der man im Linkaudit arbeiten kann. [3]
Hinweis: Die Webmaster Tools von Google bieten keinen hundertprozentigen Einblick in die Backlinks. Es empfiehlt sich, ergänzend einige weitere kostenlose Tools zu nutzen oder von vornherein auf hochqualitative kostenpflichtige Tools wie z. B. von Semrush, Sistrix oder Ahrefs zu vertrauen, um eine möglichst vollständige Liste der Backlinks zu erhalten.
Ob aus mehreren Tools gewonnen oder nur aus den Google Webmaster Tools ermittelt: Es liegt eine Liste mit Backlinks vor. Die gesammelten Daten müssen zunächst zusammengesetzt werden. Falls sie aus mehreren Quellen stammen, müssen die sich doppelnden Backlinks entfernt und auf einen Backlink reduziert werden. Der Vorteil, die Liste an Backlinks mit nur einem starken Tool zu erstellen, besteht also darin, keine Linkdopplungen vorliegen zu haben.
Sind Dopplungen unter den Links erstmal beseitigt, so kann die Liste weiter verschlankt werden, um sich die Arbeit zu erleichtern: Einerseits lassen sich alle Links, die nicht das Attribut DoFollow haben, aussortieren. Andererseits können nicht mehr aktuelle Backlinks aus der Liste gelöscht werden. Zur Aussortierung aller Links ohne DoFollow-Attribut eignet sich das kostenlose Tool „Scrapebox Dofollow Test“. Mit dem Gratis-Tool Scrapebox Backlink Checker werden Backlinks von nicht erreichbaren Websites ausgemacht, die dann ebenfalls aus der Liste entfernt werden können. Es verbleibt eine Liste an Backlinks, die genauer analysiert werden müssen. [2] Die mühevolle Alternative zum Einsatz der kostenlosen Tools besteht darin, jeden einzelnen Backlink im Hinblick auf das Attribut und die Erreichbarkeit der Website manuell zu untersuchen.
Zur folgenden Analyse der Backlinks mit DoFollow-Attribut ist es notwendig, die Backlinks im Hinblick auf die weiter oben geschilderten Qualitätskriterien zu prüfen. Anschließend werden einwandfreie Backlinks entsprechend ihrer Qualität als erwünscht kategorisiert, während die toxischen oder zumindest potenziell toxischen Backlinks aussortiert werden.
Es existieren im Wesentlichen drei Möglichkeiten, durch die schädliche Backlinks auf die eigene Website gelangen.
Mögliche Vorgehensweisen, um diese Links zu beseitigen, bestehen darin, auffällige Muster im Backlinkprofil auszumachen. Wenn beispielsweise alle Backlinks in einen bestimmten vergangenen Zeitraum fallen, so darf davon ausgegangen werden, dass sie aus fehlerhaften SEO-Strategien resultieren. [4] Ferner gibt es die Möglichkeit, dass auffällt, dass die toxischen Backlinks hauptsächlich von einer Website stammen. Es kann sich hierbei um eine Spam-Attacke handeln.
Der erste Ansatz, um schädliche Backlinks zu entfernen, besteht in der Kontaktaufnahme zum Betreiber der linkgebenden Website, also zum Linkgeber. Zeigt dieser Verständnis für das Schadenspotenzial des Links, dann wird er diesen entfernen oder ihm ein passendes Attribut geben. Falls der Betreiber kein Verständnis zeigt, dann ist eine weitere Option zur Beseitigung des Links das Disavow Tool, das im weiteren Verlauf erklärt wird.
Ein einmaliges Linkaudit gewährleistet keine erfolgreiche Suchmaschinenoptimierung. Zu einer erfolgreichen Suchmaschinenoptimierung gehört das permanente Monitoring von Backlinks. An dieser Stelle soll nochmals der Nutzen von SEO-Tools betont werden. Insbesondere die kostenpflichtigen und marktführenden SEO-Tools von Anbietern wie Sistrix, Semrush, Ahrefs und XOVI bieten Funktionen, die Backlinks anhand einer Vielzahl an Kriterien bewerten und sofort anzeigen, wo Änderungen zum Wohle der eigenen Website ergriffen werden müssen.
Nachdem erstmalig ein Linkaudit mit der Liste aller DoFollow-Links durchgeführt wurde, muss in Zukunft nicht mehr mit der Liste aller Backlinks gearbeitet werden. Stattdessen kann regelmäßig unter der Option „Download latest Links“ bzw. „neueste Links herunterladen“ in der Google Search Console ein Audit speziell mit den neu hinzugekommenen Backlinks durchgeführt werden.
Das Disavow Tool dient dazu, Backlinks für ungültig zu erklären. Von dieser Maßnahme ist dann Gebrauch zu machen, wenn 1) eine manuelle Maßnahme wegen unnatürlicher Links vorliegt oder man eine solche Maßnahme befürchtet; und 2) der Linkgeber sich nicht bereit erklärt, die davon betroffenen Backlinks zu entfernen bzw. zu verändern. Somit ist durch das Disavow Tool grundsätzlich eine Möglichkeit geschaffen, bei fehlender Kooperationsbereitschaft seitens des Linkgebers die negative Wirkung toxischer Backlinks zu verhindern. Website-Betreiber, die regelmäßig ein Linkaudit durchführen und bei toxischen Backlinks sofort vom Disavow Tool Gebrauch machen, haben die Chance, das Schadenspotenzial von Backlinks im Keim zu ersticken und sich durch diese Art der Prävention nahezu komplett vor toxischen Backlinks zu schützen.
Zwar ist das Disavow Tool ein Teil der Google Search Console, aber aufgrund einer fehlenden direkten Verlinkung schwierig zu finden. Der folgende Link leitet direkt zum Disavow Tool weiter:
Bei den Bing Webmaster Tools hingegen ist das Disavow Tool direkt in die Console integriert. Somit lässt sich über den Backlink-Report das eigene Backlink-Profil ganz einfach managen, was neben dem Disavow auch das Re-Avow über jeweils einen Klick einschließt. [5] Folgender Screenshot zeigt, wo das Disavow Tool bei den Bing Webmaster Tools zu finden ist:
Wichtig für Maßnahmen gegen toxische Links ist, die uneingeschränkten Nutzer- und Inhaberrechte in der Google Search Console sowie den Bing Webmaster Tools zu haben. Ohne diese Rechte lassen sich keine Backlinks disavowen.
Bei Google erfolgt die Anwendung des Disavow Tools über Klick auf den oben erwähnten Link. Dort wird die Property hinzugefügt – falls erstmalige Nutzung des Tools – oder eine bereits genutzte Property ausgewählt. Nach Angabe der Domain, Subdomain oder URL erfolgt eine Bestätigung der Inhaberschaft, wozu eine Anleitung gegeben wird:
Um Links für ungültig zu erklären, erscheint im weiteren Verlauf das folgende Feld: [6]
Sollte das Disavow Tool schon genutzt worden sein (z. B. zuvor mal durch eine SEO-Agentur), so zeigt sich ein abweichendes Feld: [6]
Wie ersichtlich wird, kann eine bereits vorhandene Liste aus dem Disavow Tool heruntergeladen, geändert und dann in aktualisierter Fassung wieder hochgeladen werden. Dies erspart einiges an Arbeit. In der hochgeladenen .txt-Datei ist wichtig, dass jede Domain oder URL, die disavowt werden soll, in einer eigenen Zeile steht und sich nicht mehrere Domains bzw. URLs eine Zeile teilen.
Bei Bing ist, wie schon das Finden des Tools, auch die Anwendung einfacher als bei Google. Nach Klick auf die Option „Disavow Links“ unter den Punkten „SEO“ und dann „Backlinks“ erscheint folgender Bildschirm: [7]
Hier besteht die Option, Links durch Eingabe der URL zu disavowen. Es müssen keine eigenen Dateien erstellt und hochgeladen werden. Andersherum ist es möglich, eine Liste mit Backlinks aus dem Disavow Tool von Bing herunterzuladen.
Es ist immer möglich, Eintragungen im Tool rückgängig zu machen. Während bei den Bing Webmaster Tools hierzu ein Klick ausreicht, ist bei Google das Herunterladen, Ändern und Hochladen der Datei notwendig. Aufgrund der Anwendungsform des Disavow Tools bei Google kann es zu langen Wartezeiten nach Einreichung der Dateien kommen. Dementsprechend sind Änderungen sorgfältig zu durchdenken. Denn es dauert lange, jede Änderung zurückzuziehen.
Google selbst weist direkt im Disavow Tool darauf hin, dass „einen Link für ungültig zu erklären, […] eine erweiterte Funktion [ist], die nur mit Vorsicht eingesetzt werden sollte.“ [8] Als Grund hierfür nennt Google, dass eine „unsachgemäße Verwendung […] sich nachteilig auf die Leistung […] einer Website in den Suchergebnissen von Google auswirken“ kann. [8]
Es erscheint jedoch, dass wenn man sich sicher ist, dass eine erhebliche Anzahl schädlicher Backlinks vorliegt, das Disavow Tool mehr Nutzen als Risiken stiftet. Abseits von Google regen sich allerdings kritische Stimmen, die auch Bings Disavow Tool implizieren könnten. Dabei vermuten die Kritiker, dass Google (und evtl. auch Bing) nicht selbst imstande sind, die toxischen Backlinks herauszufiltern. Nun würden sich nach Ansicht der Kritiker die Website-Betreiber durch die Nutzung des Disavow Tools ohne Grund selbst unters Messer liefern: Google würde mit Abstrafungen der Website oder einer verschlechterten Bewertung der Website als Reaktion auf das Eingeständnis schädlicher Backlinks reagieren. [9]
Falls bisher mit mehreren SEO-Agenturen gearbeitet oder von einer SEO-Agentur zur anderen gewechselt wurde, ist es elementar, die bisher vorhandenen Dateien im Disavow Tool zu kontrollieren. Fakt ist, dass im Zuge jeder Aktualisierung einer Datei die bisherigen Angaben überschrieben werden. Damit es nicht ungewollt dazu kommt, dass die Arbeit einer SEO-Agentur die Arbeit einer anderen SEO-Agentur überschreibt, sollte immer die vorliegende Datei mit Backlinks als Ausgangsmaterial genommen werden. Falls eine neue SEO-Agentur die Arbeit am Backlinkprofil aufnimmt, sollte sie die Arbeit der vorangegangenen SEO-Agentur kontrollieren und nicht nur mit den neuesten Backlinks weiterarbeiten. Relevant ist, dass die gewählte SEO-Agentur up to date ist und darüber Bescheid weiß, welche SEO-Strategien heutzutage korrekt sind und nicht zur Entstehung schädlicher Backlinks führen. Nicht alle SEO-Agenturen halten sich auf diesem aktuellen Stand.
Schädliche Backlinks entstehen durch Spam-Attacken, veraltete SEO-Strategien und Zufälle. Diese Backlinks in einem Audit auszumachen, ist entscheidend, um Gegenmaßnahmen zu ergreifen und Abstrafungen für die eigene Website zu verhindern. Nach dem Audit kann eine Kontaktaufnahme zum Linkgeber eine Problemlösung einleiten. Auf die Kooperationsbereitschaft der Linkgeber ist allerdings nicht immer zu vertrauen, weswegen die Nutzung des Disavow Tools von Google sowie Bing langfristig und vor allem bei größeren Websites unausweichlich erscheint. Ein Linkaudit und die Nutzung des Disavow Tools sollten möglichst regelmäßig erfolgen, um vorbeugend und schützend gegen toxische Backlinks einzuschreiten.
Disavow Tool – Schutz vor toxischen Backlinks
Author:Jakob Friesen
Datum:22.05.2021
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